3 Fragen an… Nele Böhlig vom Basislager Rostock

3 Fragen an… Nele Böhlig vom Basislager Rostock

9. März 2022 0 Von Katja

Nele Böhlig ist Community Managerin im Basislager Rostock. Was sie an ihrem Job im Coworking Space liebt? – Verschiedenste Menschen kennenzulernen, zusammenzubringen und ihnen einen Ort zu gestalten, der sie inspiriert, begeistert und an dem sie sich im besten Fall auf einen neuen Arbeitstag freuen. Nele hat sich während ihres Studiums in Stralsund in M-V verliebt und möchte insbesondere die Nähe zur Ostsee nicht mehr missen. Gemeinsam mit Alexandra Hennig von Project Bay organisiert Nele federführend das erste Coworking Festival in Meck Pomm.

Liebe Nele, warum braucht die Welt Coworking? 

Weil jede Person auch im Arbeitskontext andere Menschen braucht – um sich über die neusten Idee auszutauschen, um andere Sichtweisen kennenzulernen, um Unterstützung zu finden oder anzubieten, manchmal auch einfach nur, um vom Wochenende zu erzählen oder um gemeinsam Mittag zu essen. Coworking ist ein wunderbares Konzept, um verschiedenste Menschen an einem Ort zusammenzubringen. Es ermöglicht Gründenden und Startups eine professionelle Basis aufzubauen, ohne direkt ein eigenes Büro anmieten zu müssen. Für viele andere stellt Coworking womöglich die perfekte Alternative zum Home Office dar. Außerdem bietet sich uns durch Coworking die Möglichkeit, von überall aus zu arbeiten. Einem längeren Familienbesuch oder einem Kurzurlaub steht nichts mehr im Weg, wenn ich vor Ort auch mal für ein Meeting im Coworking Space einchecken kann.

Und ganz nebenbei ist es auch noch nachhaltiger, sich Arbeits- und Meetingräume mit anderen zu teilen 😉

Neues Arbeiten oder “New Work” ist in aller Munde. Was verbindest du damit? 

Für mich geht es bei „New Work“ darum, die Arbeit in Einklang mit dem Privatleben zu bringen, den Job also ideal in den individuellen Lebensentwurf zu integrieren. Das kann beispielsweise durch flexible Arbeitszeiten geschehen oder eben durch Ortsungebundenheit und somit die Möglichkeit, am Wunschort zu leben oder die Welt zu bereisen ohne den Job vorher kündigen zu müssen. Ich glaube, dass „New Work“ es uns erleichtern kann, unsere Lebensziele zu erreichen. Jeder Mensch hat unterschiedliche Bedürfnisse, Träume und Visionen, die unmöglich alle in einem typischen ortsgebundenen 9-to-5-Job unterzubringen sind. Meiner Meinung nach ist hier ein neues, modernes Wertesystem, insbesondere der Arbeitgebenden, nötig. Ein Umdenken beginnt mit dem Schaffen von Bekanntheit, mit einem Verständnis für den Begriff „New Work“ und mit Unternehmen, die mit gutem Beispiel vorangehen. An dieser Mission arbeiten wir gemeinsam mit vielen anderen Akteur:innen in MV, deutschlandweit und international.

Wo liegen die Stärken Meck-Pomms und wo ist noch Lernbedarf?

MV punktet natürlich unübersehbar mit einzigartiger Natur und charmanten kleinen und großen Städten. Ich glaube eine weitere wesentliche Stärke liegt in der großen Motivation der vielen Akteur:innen des Landes, gemeinsam „New Work“ voranzutreiben. Am Coworking Festival MV nehmen über 20 Coworks teil, die in Größe, Lage und Ausrichtung kaum unterschiedlicher sein könnten. Missgunst und Rivalitäten bin ich hier noch nicht begegnet. Dafür begeistern mich immer wieder aufs Neue die herzlichen „New Work“ Enthusiast:innen mit ihren großartigen Projekten und Ideen.

Steigerungspotential gibt es natürlich immer. Ich glaube ein Ansatz für zukünftige Bemühungen sollte es sein, über den Tellerrand MV hinaus zu blicken. Auch in anderen (Bundes)ländern gibt es unterstützenswerte Projekte und wertvolle Netzwerke, die uns helfen können, als Coworking-Szene auch über die Grenzen hinaus wahrgenommen zu werden.