3 Fragen an… Katharina Gronow vom Warnow Valley
Katharina Gronow ist unter anderem für das Quartiersmanagement des Warnow Valleys – einem Kultur- und Kreativquartier im Herzen von Rostock – verantwortlich, und arbeitet zudem freiberuflich als Mediatorin und Moderatorin zu den Themenschwerpunkten Kommunikation, Konfliktbearbeitung und Selbstreflexion mit dem fint-Kollektiv. Ihren Coworking-Space genießt sie nicht nur zum Arbeiten, sondern nutzt diesen auch mit Freunden zum gemeinsamen Kochen oder für Spieleabende. Nach der Arbeit ist sie gern draußen in der Natur, um mit ihrer Hündin ausgedehnte Spaziergänge zu machen.
Liebe Katharina, warum braucht die Welt Coworking?
Coworking bedeutet für mich Austausch, Gemeinschaft und Ressourcenschonung.
Der Austausch ermöglicht es eigene Ideen mit anderen zu teilen, weiterzuentwickeln und neue Impulse zu bekommen. Gemeinschaftliche Events sind immer wieder eine tolle Möglichkeit wichtige Netzwerkpartner/innen kennenzulernen, in den gemeinsamen Austausch zu kommen und Wissen miteinander zu teilen, aber auch einfach eine schöne Zeit zusammen zu verbringen. Denn häufig begegnen sich die Menschen beim Coworking nicht nur auf einer beruflichen Ebene, sondern es ergeben sich daraus auch Freundschaften, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Die Ressourcenschonung ist gerade in Bezug auf die Klimakrise ein wichtiger Punkt. Wenn sich mehrere Leute eine Büroinfrastruktur teilen, braucht nicht jeder einen eigenen Drucker, Staubsauger und weitere Büromaterialien, sondern alles kann gemeinschaftlich genutzt werden, was Ressourcen und auch den Geldbeutel schont.
Neues Arbeiten oder “New Work” ist in aller Munde. Was verbindest du damit?
Mit “New Work” verbinde ich vor allem Arbeitsmodelle wie Coworking, Remote- & Home Office-Arbeit, aber auch ein neues Menschenbild und Werteverständnis in Bezug auf das Thema Arbeit. Es geht nicht mehr nur um die Frage, was kannst du als Angestellte/r für dein Unternehmen tun, sondern was kann dein Unternehmen auch für dich tun, damit du gut und produktiv arbeiten kannst. Dazu gehört für mich vor allem der Fokus auf die Bedürfnisse des Menschen wie z.B. Eigenverantwortung und Potenzialentfaltung und wie viel effektiver Menschen arbeiten können, wenn diese erfüllt sind. Es geht nicht mehr nur darum, Dinge nach den Vorgaben der/des Vorgesetzten abzuarbeiten, sondern eigene kreative Ideen einzubringen. Eng verknüpft damit ist auch das Konzept New Leadership, welches durch flache Hierarchien und eine empathische Vertrauenskultur gekennzeichnet ist.
Wo liegen die Stärken Meck-Pomms und wo ist noch Lernbedarf?
Die Stärken von M-V liegen zum einen in den Menschen, die hier vor Ort wirken und gestalten. Ich nehme zur Zeit einen stark ausgeprägten Pionier- und Innovationsgeist in unserem Bundesland wahr, sei es im Bereich New Work, Digitalisierung oder Soziales. Zudem ist M-V ein Land mit wunderschönen historischen Städten, die aufregend zu entdecken sind und einer wundervollen Landschaft, die viel Abwechslung und Erholung bietet. Ich wünsche mir eine noch stärkere Wahrnehmung der Kultur- & Kreativwirtschaft als wichtige und erfolgreiche Branche sowie mehr Mut für Veränderungen, Nachhaltigkeit und soziale Innovation in der Politik und Verwaltung bei der Gestaltung unseres Landes.
Mehr Infos zum Kreativquartier „Warnow Valley“ findet ihr hier.