So arbeitet M-V: Fridolin Zeisler, Musikpädagoge, Leiter kultur.schule Malchin

So arbeitet M-V: Fridolin Zeisler, Musikpädagoge, Leiter kultur.schule Malchin

8. August 2022 0 Von Katja

Fridolin Zeisler ist Musikpädagoge und leitet eine Musikschule in Malchin. Allerdings nicht irgendeine, sondern eine, in der das „Co“ ganz groß geschrieben wird: Mit der kultur.schule hat er einen Ort geschaffen, der verschiedene Kunst-, Kultur- und Arbeitswelten unter einem Dach vereint. Beste Voraussetzungen also, um neue, kreative Ideen entstehen und wachsen zu lassen. Wir haben Fridolin gefragt, wie die Digitalisierung seinen Arbeitsalltag prägt und wann Arbeit ihn glücklich macht.

Lieber Fridolin, was bedeutet dir Arbeit? 

Ich habe das große Glück, dass mich jeden Tag die Dinge begleiten, die ich seit meiner Kindheit am liebsten mache. Musik machen, Gitarre spielen, Menschen dabei unterstützen, ihren eigenen Traum zu leben, Lösungen für Probleme finden, tolle Sachen entstehen lassen. 

Der Terminus “Arbeit” wird oft negativ konnotiert. Wenn aber der eigene Traum gelebt werden kann und Arbeit so vielfältig und erfüllend zugleich ist, dann kann die Berufung zum Beruf werden.

Wie sieht für dich ein guter Arbeitstag aus? Wo bist du an diesem Tag, was machst du und mit wem? 

An tollen Tagen hatte ich vielleicht ein gutes Gespräch, habe etwas fertigstellen können, ein schönes Musikstück gehört oder sogar mitgespielt, etwas verstanden, etwas geschafft, es erreicht, dass jemand etwas konnte, was vorher noch nicht geklappt hat. Vielleicht habe ich mich aber auch aus meiner Komfortzone bewegt, ein tolles Projekt mit meinen Kolleg*innen durchgeführt oder gerade einen Meilenstein erreicht. Oft sind es die kleinen Freuden und manchmal muss man sie auch suchen – aber wirklich jeder Tag hat das Zeug, etwas ganz Besonderes zu werden.

Und was machst du am liebsten, wenn du nicht arbeitest? 

Eine Frage, bei der einem so viel einfällt! Es gibt so viele schöne Dinge, die glücklich machen, und es ist schwer, hier Dinge zu nennen. Vor allem deshalb, weil die Liste noch viel länger wird, wenn das Interview vorbei ist. Wahrscheinlich sind es einfach glücklich machende Momente, die überall zu finden sind. Zum Beispiel, wenn ein Brettspiel die ganze Familie in den Bann zieht, wenn das ganze Haus duftet, weil die selbstgebackenen Brötchen im Ofen fertig werden, wenn die Musik genau zur Stimmung passt, wenn wir auf einem See sind oder spazieren gehen, wenn der Himmel die Landschaft in tolle Farben taucht.

Wie bringst du deine Arbeit in Einklang mit anderen Lebensbereichen, etwa Familie oder anderen Dingen, die dir im Leben wichtig sind?

Ehrlich gesagt, suche ich noch den Königsweg. Hat jemand einen Tipp für mich?

Welche Rolle spielt Digitalisierung in deinem Arbeitsalltag? 

Digitale Werkzeuge ermöglichen es uns, Dinge besser, effektiver, weniger zeit-, ressourcen- und kraftaufwändig zu tun. Die Digitalisierung ist ein sehr mächtiges Werkzeug, aber keine Allzweckwaffe. Mein Arbeitsalltag ist seit mehreren Jahrzehnten komplett digitalisiert, in der kultur.schule sind wir auf dem besten Weg, uns eine sinnvolle Balance zu erarbeiten. Natürlich achte ich auf eine hervorragende technische Ausstattung, dabei aber den bedienenden Mensch im Auge zu behalten, ist sehr wichtig. 

Wenn du ein Jahr nicht erwerbsmäßig arbeiten müsstest, was würdest du tun?

Der Plan, sich mit einem kleinen Wohnmobil durch Europa treiben zu lassen, existiert schon länger. Wenn, dann aber nur mit meiner Familie, die dann auch eine Arbeitspause einlegen müsste…

Welchen Song packst du auf unsere “Coworkation M-V” Playlist? 

Lars Danielsson macht wunderbare Musik und wenn ich mich für einen Song entscheiden muss, dann ist es “Liberetto”.

Wen nominierst du für das nächste “So arbeitet M-V”-Interview?

Ich nominiere Luise Görlach.

Weitere Infos:

kultur.schule auf Instagram

kultur.schule auf Facebook

Fridolin auf LinkedIn