Community Coworking als Business verstehen

Beim sechsten Meetup für Coworking-Gründer*innen haben wir uns angesehen, was einen community-fokussierten Space ausmacht, wodurch sich dieser z.B. von Business Centern und Bürogemeinschaften unterscheidet und – für Gründer*innen besonders interessant – was sie selbst tun können, um Menschen an ihren Space zu binden (im besten Sinne). 

Was ist Community Coworking? 

Doch was genau bedeutet eigentlich “Community-Coworking”? – Vielleicht das: Community getriebene Spaces 

• nutzen Coworking als Mittel, um starke Gemeinschaften aus unternehmerisch denkenden und handelnden Menschen zu bilden
• gehen weit über die Bereitstellung eines gemeinsamen physischen Raums für Menschen zum Arbeiten hinaus,
• schaffen und gestalten aktiv Gelegenheiten für Menschen, um sich zu vernetzen, zusammenzuarbeiten und Unterstützung zu erfahren – sowohl von den Mitarbeitenden des Spaces als auch von anderen Mitgliedern der Community.

Das Produkt eines solchen Coworking Spaces ist nicht in erster Linie die Einrichtung und sind nicht die Schreibtische und das WLAN. Das Produkt ist die besondere Kultur, die hier gelebt wird. Und die ist kein Selbstläufer, sondern wird gefördert durch Handlungen und Verhaltensweisen aller Beteiligten – der Gründer*innen und Betreiber*innen und der Menschen, die im Coworking Space zusammenkommen. 

Warum eine Community aufbauen?

Neben der Tatsache, dass die Arbeit mit einer Community sehr abwechslungsreich sein kann und allein deshalb für viele reizvoll ist, hat das Ganze auch eine wirtschaftliche Komponente. Ein gut geführter Community-Space kann für seine Mitglieder große Wirkung in vielerlei Hinsicht entfalten: 

• professionell, weil sie ihr Netzwerk ausbauen und ihre Fähigkeiten durch Lernangebote im Coworking Space erweitern,
• persönlich, weil neue Impulse sie anregen, eigene Denk- und Verhaltensweisen immer wieder zu reflektieren,
• zwischenmenschlich, weil durch das Miteinander auch freundschaftliche Bindungen entstehen und der Coworking Space zum “zweiten Zuhause” werden kann. 

Wer diesen Mehrwert sieht und spürt, dem fällt es meist nicht schwer, sich für eine feste Mitgliedschaft im Coworking Space zu entscheiden. Mehr noch: Er oder sie ist sehr wahrscheinlich auch daran interessiert, dass die Atmosphäre vor Ort gut und der Space auch wirtschaftlich erfolgreich ist. Treue Mitglieder einer Coworking-Community gestalten das Angebot vor Ort oft maßgeblich mit, werden manchmal sogar Teil des Teams, mindestens aber zu Fürsprecher*innen und Multiplikator*innen. 

Coworking Canvas für Konzeption und Reflektion

Coworking Spaces, in denen viele verschiedene Menschen zusammenkommen, entwickeln sich oft sehr schnell und sehr dynamisch weiter. Umso wichtiger sind regelmäßige Reflektionsphasen, in denen man als Gründer*in und Betreiber*in die eigenen Ziele, Werte und Wünsche bezogen auf den Space, aber auch die Ziele, Werte und Wünsche der Community mit dem abgleicht, was vor Ort passiert. 

Ein wunderbares Tool, um das zu tun, ist der “Coworking Canvas”. Er eignet sich auch für Gründer*innen, die noch ganz am Anfang stehen, etwa als Leitfaden für ein Coworking-Konzept. Die Vorlage könnt ihr euch hier herunterladen. Im Folgenden findet ihr eine kurze Erklärung der einzelnen Bestandteile und Leitfragen für die Arbeit mit dem Canvas. 

Probiert es aus – ob allein oder mit eurem Team! Es lohnt sich.